Fünf Menschen strecken die Fäuste zusammen
unsplash

Tandemploy Jobsharing: Dieses Unternehmen macht es möglich

Neue Arbeitsformen, Raum für Kreativität und divers aufgestellte Teams – Unter­nehmen, die zukunfts­fähig sein wollen, müssen neue Wege beschreiten. Das Start-up Tandemploy will sie mit einer Software dabei unter­stützen.

Menschen verbinden, traditionelle Arbeitsmodelle neu denken – mit dieser Idee starteten Jana Tepe und Anna Kaiser 2014 Tandemploy, eine Vermittlungs­plattform für Job­sharing-Tandems. Seit 2016 bietet das Berliner Start-up Tandemploy eine Soft­ware an, die es ermöglicht, dass Mit­arbeiterInnen in Konzernen und mittel­ständischen Unter­nehmen sich mit ihren KollegInnen matchen. So können gemeinsam Lösungs­vor­schläge für neue Arbeits­weisen und Kollaborations­formen entwickelt werden – etwa für Projekte, Job­rotationen, Job­sharings oder Arbeits­kreise. „Mittler­weile verbinden wir inner­halb von Unter­nehmen vor allem Menschen unter­schiedlichster Positionen und Expertisen, die ihr Wissen teilen, sich gegen­seitig unter­stützen und gemeinsam flexible Arbeits­formen umsetzen“, erklärt Jana Tepe.

Anna Kaiser (links) und Jana Tepe erhielten 2017 den ‚Chefsache‘-Award.
Tandemploy
Anna Kaiser (links) und Jana Tepe erhielten 2017 den ‚Chefsache‘-Award.

Die Tandemploy Software, für die Tepe und Tandemploy-Mit­gründerin Anna Kaiser 2017 mit dem ‚Chefsache‘-Award aus­gezeichnet wurden, basiert auf der Platt­form­techno­logie von Tandemploy und verfolgt einen mit­arbeiter­getriebenen Bottom-up-Ansatz. Das führe automatisch dazu, dass sich auch Menschen einbringen, die sonst vielleicht eher „leiser“ sind – „so entstehen diverse Projekt­teams, vielfältige Mentoring-Konstellationen und Jobsharing-Tandems, die unabhängig von ihrem Geschlecht Karriere machen“, erklärt Tepe. „Natürlich werden traditionelle Hierarchien nicht von heute auf morgen umgekrempelt, aber das Brücken­schlagen wird definitiv einfacher.“

Flexibel in die Zukunft

Noch immer tun Unternehmen in Deutschland sich mit der Flexibilisierung von Arbeit schwer. Tepe: „Viele Unter­nehmen wissen nicht so recht, wie und wo sie starten sollen. Und das, obwohl oft bereits durch­dachte Konzepte in der Schublade liegen. So finden Mentoren-Matchings meist immer noch in händisch gepflegten Excel-Listen statt, und beim Projekt­staffing werden stets ‚die üblichen Verdächtigen‘ ausgewählt“, weiß Kaiser. Häufig fehlen konkrete Tools, um Veränderungen mit­arbeiter­getrieben und gleich­zeitig skalierbar auf den Weg zu bringen. An diesem Punkt setzen Tepe und Kaiser an. Mit Erfolg: Die Nach­frage habe sich im vergangenen Jahr rasant gesteigert. Neben dem Konsum­güter­unter­nehmen Beiersdorf und dem Energie­versorger innogy nutzen auch Auto­mobil­konzerne, Banken sowie Unter­nehmen aus der Pharma-, Logistik-, Touristik- und Versicherungs­branche die Software.

Anna Kaiser sagt: „Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein namhafter Konzern oder Mittel­ständler anruft, weil wir genau die Probleme lösen, die diese Organisationen gerade umtreiben.“ Für viele Unter­nehmen ist die digitale Transformation eine Heraus­forderung. Sie müssen neue Strategien ausprobieren, teils komplett neue Geschäfts­modelle implementieren. „Wer auch in zehn Jahren noch wett­bewerbs­fähig sein will, muss die Flexibilisierung von Arbeits­modellen und -strukturen in seiner Organisation angehen“, betonen Tepe und Kaiser. Ihre Vision für die Arbeits­welt von morgen: „Unter­nehmen, die auf Kollaboration setzen, Wissen teilen und auf Vertrauen setzen statt Kontrolle.“