Drei junge Menschen präsentieren ihre Erfindungen
Bosch

Praxisbeispiel Robert Bosch GmbH Mentoring Programme für Frauen für mehr Chancengleichheit

Im Rahmen eines umfassenden Diversity-Managements widmet sich Bosch seit Jahren intensiv auch der Chancengleichheit von Männern und Frauen.

Hintergrund/Ausgangslage

Als global agierendes Unternehmen hat Bosch sich intern das Ziel gesetzt, bis 2020 welt­weit einen Anteil von 20% Frauen in Führungs­positionen zu erreichen.

Um seine Zukunfts­orientierung bei­zubehalten, setzt Bosch verstärkt auf die Entwicklung von Führungs­kräften aus den eigenen Reihen. Dazu werden im Rahmen der Führungs­kräfte­entwicklung Maß­nahmen zur Qualifizierung und persönlichen Weiter­entwicklung angeboten.

Beschreibung der Maßnahme

Bosch setzt neben anderen Maßnahmen seit Jahren auch auf Mentoring-Programme für Frauen. Im Rahmen eines welt­weit geltenden Portfolios gibt es verschiedene Formen des Mentorings:

  • Alle Frauen, die auf dem Weg zu einer nächsthöheren beruflichen Entwicklungsstufe sind, erhalten systematisch ein Mentoringangebot.
  • Zusätzlich bieten die meisten Stand­orte weitere Programme an.
  • Um den Austausch über die Bosch-Geschäfts­einheiten hinaus zu unter­stützen, wird ein Bosch-Cross-Programm angeboten, bei dem Mentee und Mentor aus unter­schiedlichen Geschäfts­ein­heiten und Funktions­bereichen stammen.
  • Um auch über Bosch hinaus Einblicke in andere Firmen zu ermöglichen, beteiligt sich Bosch zusammen mit acht weiteren Firmen an einem sogenannten Cross-Company-Programm.

Im Rahmen dieser Programme werden männliche und weibliche Führungs­kräfte, die ein bis zwei Hierachie­ebenen höher als die Mentees sind, zu Mentoren, um Frauen auf ihrem Karriere­weg zu begleiten. Häufig gehören zu den Programmen auch begleitende Veranstaltungen zum Auftakt und Abschluss sowie Workshops, deren Themen auf den Bedarf der Mentees abgestimmt sind.
In der Regel dauert der Zyklus eines Mentoring-Tandems 12 Monate. Die Tandems treffen sich alle 6 bis 8 Wochen für ca. 1,5 bis 3 Stunden.

Die Tandems beschließen zu Beginn, welche Themen während des Mentorings besprochen werden sollen und erstellen gemeinsam eine Art Ziel­vereinbarung.

Wirkung/Ergebnis

Seit Jahren erfahren alle Mentoring-Programme einen großen Zuspruch von interessierten Mentees und Mentoren.

Die Mentees schätzen es sehr, sich außerhalb ihrer eigenen Hierarchie­linie mit erfahrenen Führungs­kräften aus­tauschen zu können. Häufig erhalten sie so neue Ideen für ihr Handeln und bekommen Ein­blicke in die Welt einer erfahreneren Führungs­kraft.

Aber auch die Mentoren profitieren von ihrer Mentoren­schaft, denn sie erhalten Einblicke in die unterschiedlichen Sicht­weisen von Frauen und Männern.

Mentoren und Mentees erleben es als äußerst positiv, sich gegenseitig Feed­back zu geben und Erfahrungen aus­zu­tauschen.

Lehrreiche Erfahrungen

Wichtige Voraus­setzungen sind eine gute Vor­bereitung, Zeit und Transparenz:

  • Die Mentee definiert für sich vor dem Start des Mentorings klare Ziele, die sie während des Mentorings besprechen und erreichen will.
  • Mentor und Mentee wissen im Vorfeld, wie hoch der Zeit­bedarf ist und nehmen sich Zeit für die Treffen.
  • Die Führungs­kraft der Mentee ist informiert und unter­stützt das Mentoring-Programm.

Hilfreich für die Durch­führung ist ein standardisiertes Vorgehen:

  • Ein CV, der individuell von Mentor und Mentee ausgefüllt und dem jeweils anderen zur Verfügung gestellt wird.
  • Ein Fragebogen für die Mentees zu ihren Zielen und Vor­stellungen, mit dessen Hilfe ein passender Mentor gefunden werden kann.
  • Eine Klärungshilfe für Mentor und Mentee zu den Inhalten von Mentoring (was ist Mentoring und was ist es nicht?).
  • Trainingsangebot für Mentoren als Vorbereitung auf ihre Mentoren­schaft.

Falls Sie Fragen und Anmerkungen zu diesem oder anderen Praxisbeispielen haben sollten, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an mitgestalten@initiative-chefsache.de.