Eine Business-Frau lächelt in die Kamera
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Repräsentative Umfrage Vorurteile gegen Frauen im Job nehmen zu

Während Männer kaum Vorurteilen ausgesetzt sind, sieht die Situation bei Frauen ganz anders aus. Das ergab eine neue Umfrage unter Arbeitnehmern und Studenten im Auftrag der Initiative Chef:innensache zu Vorurteile gegen Frauen.

Frauen fühlen sich im Beruf zunehmend mit Vorurteilen wegen ihres Geschlechts konfrontiert. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Online-Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Initiative Chef:innensache, an der mehr als 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Studentinnen und Studenten teilnahmen. 23,7 Prozent der Frauen gaben an, mit Vorurteile gegen Frauen konfrontiert zu sein. Die Zahl stieg in den vergangenen Monaten sogar an: Vor einem Jahr waren es noch 21,1 Prozent. Ganz anders stellt sich die Situation bei Männern dar: Nur 9,3 Prozent von ihnen erleben im Berufsalltag Vorurteile aufgrund ihres Geschlechts.

Gegen Vorurteile gegen Frauen: „Führungspositionen vorurteilsfrei besetzen“

„Mit Vorurteilen umzugehen spielt für Frauen in Führungspositionen offenbar eine immer größere Rolle. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Führungspositionen vorurteilsfrei besetzt werden“, sagt Julia Sperling, Partnerin der Unternehmensberatung McKinsey und Mitglied der Initiative Chef:innensache. „Wir setzen uns bei Bayer seit Jahren dafür ein, dass Personalentscheidungen weniger von unbewussten Vorurteilen belastet sind, um für jede Position wirklich die am besten geeignete Person zufinden“, sagt  Dr. Hartmut Klusik, Personalvorstand der Bayer AG und Mitglied der Initiative Chef:innensache.

Auch Chef:innensache-Mitglied Siemens setzt seit Jahren auf diverse Maßnahmen, um unbewusste Vorurteile zu vermeiden: „Dazu führen wir in der gesamten Organisation globale Trainings durch. Zudem versuchen wir, die unbewussten Vorurteile auch in unseren Stellenanzeigen systematisch heraus zu filtern“, sagt Janina Kugel, Chief Human Resources Officer im Vorstand der Siemens AG und Mitglied der Initiative Chef:innensache.

Deutsche haben weniger Lust auf Karriere

Alle sechs Monate befragt die Initiative Chef:innensache Männer und Frauen in Deutschland nach ihren Karriereabsichten, zuletzt im Januar und Sommer 2018.

Die weiteren Ergebnisse im Überblick:

  • Die Deutschen haben immer weniger Lust auf Karriere: 34,4 Prozent der Frauen und 41,6 Prozent der Männer streben derzeit in ihrem Berufsleben eine Führungsposition an. Vor einem Jahr lagen die Werte noch bei 36,6 Prozent der Frauen und 44,1 Prozent der Männer.
  • Gesunken ist auch die Zuversicht der Frauen, ihre Karrierewünsche verwirklichen zu können. Nur noch 33,5 Prozent der Frauen halten es für realistisch, in eine Führungsposition aufzusteigen. Vor einem Jahr waren es 38,2 Prozent. Bei Männern sind immerhin 43,9 Prozent zuversichtlich (Anfang 2018: 48,3 Prozent).
  • 41,2 Prozent der Frauen und 47,9 Prozent der Männer geben an, ohne Nachteile zeitlich und räumlich flexibel arbeiten zu können. Trotz der aktuellen politischen Debatte um Arbeitszeitmodelle und Homeoffice hat sich in der Bewertung seit vergangenem Jahr kaum verändert (Frauen 43,1 Prozent, Männer 45,0 Prozent).
  • Seit Anfang des Jahres gilt das Gesetz zur Brückenteilzeit mit dem neuen Rückkehrrecht von Teil- auf Vollzeit. Dennoch fühlen nur 29,2 Prozent der Frauen und 30,2 Prozent der Männer von ihrem beruflichen Umfeld in ihren Karriereplänen unterstützt. Immerhin sieht der Trend hier besser aus: Vor einem Jahr fühlten sich nur 25,6 Prozent der Frauen unterstützt. Weiterhin fühlen sich allerdings 43,3 Prozent der Frauen und 40,4 Prozent der Männer wenig bis gar nicht unterstützt.

Bild der Pressemitteilung "Frauen fühlen sich im Beruf mit Vorurteilen konfrontiert"
Initiative "Chefsache"

Während Männer kaum Vorurteilen ausgesetzt sind, sieht die Situation bei Frauen anders aus. 24 Prozent fühlen sich im Beruf zunehmend mit Vorurteilen wegen ihres Geschlechts konfrontiert. Das ergab eine neue Civey-Umfrage im Auftrag der Initiative Chef:innensache.

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