Dr. Simone Burel, LUB GmbH

'Friends of' Chef:innensache Dr. Simone Burel: Wir glauben an mehr Chefinnen in der Welt von morgen

Die LUB GmbH ist die erste linguistische Unternehmensberatung Deutschlands mit Sitz in Mannheim. Ihre Kompetenz liegt darin, die Erkenntnisse der modernen Sprachforschung mit Anwendungsproblemen der Praxis zu verbinden. Als solches optimiert das Unternehmen die Prozesse ihrer Klienten in den Bereichen Leadership, CSR, Gender & Diversity, Customer Care und Change. Es wurde 2015 als Spin-Off der Universität Heidelberg von Dr. Simone Burel gegründet. Im Interview erklärt sie, warum sich die LUB GmbH als ‚Friend of‘ bei der Initiative Chef:innensache einsetzt.

Warum haben Frauen und Männer noch nicht die gleichen Chancen in der Arbeitswelt?

Dr. Simone Burel: Das ist der Auswuchs eines historischen Prozesses, bei dem Männer andere Rechte hatten als Frauen. Wir stehen vor einer Kombination aus strukturellen und individuellen Faktoren. Die Rechtsgleichheit haben wir inzwischen zwar erreicht, aber wir sind noch von alten Stereotypen und sozialen Rollenmustern geprägt. Dadurch gibt es immer noch bestimmte Gesetze und Organisationsformen, die Frauen benachteiligen – das sind die strukturellen Faktoren. Auf einer individuellen Ebene sind Frauen es zudem gewohnt, sich hinten anzustellen und sie trauen sich weniger zu.

Was tut Ihr für mehr Chancengerechtigkeit?

Burel: Role Models sind ein wichtiger Grundstein für mehr Chancengerechtigkeit. In einer männerdominierten Branche sind wir ein positives Vorbild einer Unternehmensberatung mit 70 Prozent Frauenanteil. Um das an andere weiterzugeben, haben wir mit der FATALE University ein wirksames Fempower-Programm auf den Markt gebracht, das Frauen besonders in der Wissenschaft und im MINT-Bereich weiterhilft. Ein weiterer Pfeiler auf dem Weg zu mehr Gleichberechtigung ist gendergerechte Sprache – und als Linguistische Unternehmensberatung sind wir Expertin in diesem Bereich.

Welche Rolle spielt Führung in Bezug auf Chancengerechtigkeit?

Burel: Führungskräfte sind Enabler*innen von Transformationsprozessen. Eine Führungskraft hat eine Vorbildfunktion und wenn sie sich als Change Agent für Gleichberechtigung einsetzt, dann zieht das Team nach. Sie sollte sich ihrer Rolle bewusst werden, sich mit ihren Privilegien auseinandersetzen – und dabei sensibel sein für Sprache, Bilder und Kultur in ihrem Unternehmen. Wenn etwas weiterhin für Ungleichheit sorgt, sollte sie das offen ansprechen. Sie kann im eigenen Team dafür sorgen, dass mehr Frauen in führende Rollen kommen. Sie kann darauf auch, dass ihr Team nicht in klassische Muster fällt, dass es z.B. nicht immer Frauen sind, die klassische Assistenzaufgaben (beispielsweise Protokoll schreiben in Meetings) übernehmen.

Warum engagiert Ihr Euch für die und in der Initiative Chef:innensache?

Burel: Wir glauben an mehr Chefinnen in der Welt von morgen. Die Initiative Chef:innensache ist ein hochkarätiges Netzwerk, das viel bewegen kann – und das auch aus der Welt der Unternehmensberatung stammt und die Bereiche Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Sektor umspannt, in denen auch wir branchenübergreifend agieren. Als Friends of Chef:innensache wollen wir das Wort Chef:innensache ändern zu einer diskriminierungsfreien Variante: Chef:innensache.

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