Anna Schak und Julia Staudt von der Deutschen Bahn
Deutsche Bahn

Praxisbeispiel Deutsche Bahn: „Die Chemie im Job-Sharing-Tandem muss stimmen“

Die Deutsche Bahn bietet Mitarbeitenden das Job-Sharing an – und teilt sechs Tipps, mit denen das Modell gelingen kann.

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Job-Sharing – ein Modell für viele Zielgruppen

Die Gründe für den Wunsch nach Job-Sharing sind vielfältig, z.B. nebenberufliche Weiterbildungen, intensivere Familienphasen oder der Übergang in den Ruhestand. Im höheren Management zählt dazu auch der Wunsch nach Sparringspersonen oder strategischen Bündnissen. Das Modell Job-Sharing sollte deshalb nicht nur für eine bestimmte Zielgruppe „vermarktet“ werden.

Job-Sharing als Chance für die Personalplanung, nicht nur als Pluspunkt für die Arbeitgeberattraktivität

Job-Sharing-Modelle können helfen, die Lebensphasen der Mitarbeitenden besser mit deren Arbeitskraft für das Unternehmen in Einklang zu bringen. Job-Sharing kann einen eleganten Übergang in/aus Elternzeit oder Ruhestand schaffen. Die Onboarding-Phase wird durch eine direkte Ansprechperson erleichtert und der Wissenstransfer sichergestellt.

Job-Sharing als Angebot, nicht als Verordnung

Job-Sharing kann nur erfolgreich sein, wenn beide Mitarbeitende freiwillig im Job-Sharing-Tandem arbeiten.
Das Modell sollte grundsätzlich zur Verfügung stehen und vom Management z.B. als Lösung für den Wunsch nach Arbeitsflexibilisierung vorgeschlagen werden. Die finale Entscheidung sollte aber bei den potenziellen
Beteiligten des Tandems liegen.

Job-Sharing-Tandems finden sich auch ohne Matchingsoftware

Für ein erfolgreiches Tandem muss die Chemie zwischen den Partnerinnen und Partnern stimmen. Deshalb sind Matchingprogramme ein „Nice-to-Have“, viele Tandems finden sich aber durch das berufliche Netzwerk oder persönlichen Kontakt.

Flexibilität bei der Ausgestaltung beweisen

So vielfältig wie die Gründe für Job-Sharing sind, können auch die Regelungen zur Aufteilung des Aufgaben- und Verantwortungsbereichs sowie der Arbeitszeiten in Job-Sharing-Tandems sein. Hier gilt es, flexibel zu sein. Das
Job-Sharing-Tandem sollte selbst entscheiden, was für sie und ihr Team am besten funktioniert. So können die unterschiedlichen Kompetenzen der Job-Sharing-Partnerinnen und -Partner am erfolgreichsten eingesetzt werden.

Durchhaltevermögen in der Anlaufphase zeigen

Job-Sharing ist kein Selbstläufer. Wie bei jeder Personalveränderung braucht es vor allem anfangs Zeit und Verständnis, bis sich neue Regelungen der Zusammenarbeit eingependelt haben. Wichtig ist dabei eine gute Kommunikation im Team und die Unterstützung durch die
verantwortliche Führungskraft.