Wenn ein junges Teammitglied auf die Vorurteile langjähriger Mitarbeitender trifft
Das Team erfährt, dass es einen neuen, jungen Kollegen bekommt.
Sehen Sie selbst …
… die besten Talente gewinnen, fördern und halten wollen
… das gesamte Potential eines Teams entfalten wollen
… eine Führungsposition mit der richtigen Person besetzen wollen
… zukunftsweisende Investitionsentscheidungen treffen wollen
… sollen Ihnen nun zeigen, wo Sie in der Arbeitswelt Unconscious Bias und seinen Auswirkungen begegnen und was Sie in solchen Situationen tun können.
Das Team erfährt, dass es einen neuen, jungen Kollegen bekommt.
Sehen Sie selbst …
Morgen bekommt unser Team neue Unterstützung von Herrn Montana.
Ja, ich habe gehört, der Neue ist noch ziemlich jung. Erst Mitte 20.
Ähhhhhm, der ist doch viel zu jung und hat noch keine Erfahrung. Der ist bestimmt nicht geeignet.
... einigen Tagen im Team stellt der neue Kollege einige Fragen während einer Besprechung.
Darf ich mal fragen, … ?
Guter Punkt. Die Frage ist …
Was meinen Sie genau mit innovativ …?
... sich Herr Montana schnell in das Team integriert und trotz seiner jungen Jahre eine besondere Expertise mitbringt, hält Herr Carl an seiner Voreinstellung fest.
Er bemängelt zum Beispiel, dass der neue Kollege zu häufig Fragen stellt.
Die Fragen von Herrn Montana sind in diesem Fall Ausdruck von Interesse und zeugen von einem wachen Verstand – Herr Carl interpretiert sie jedoch negativ.
Ah, wieder eine Frage.
So inkompetent!
Klicken Sie auf die Bilder für Details.
Was ist passiert?
Ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen, interpretieren wir Informationen häufig so, dass sie unsere Erwartungen erfüllen.
Informationen, die nicht mit unseren Erwartungen übereinstimmen, ignorieren wir hingegen.
Wo ist dies außerdem noch relevant?
Der Bestätigungs-Bias bezieht sich neben sozialen auch auf viele andere Situationen, z.B. Investmententscheidungen.
Investoren tendieren oftmals dazu, Informationen, die gegen den Erfolg ihrer Investition sprechen, zu übersehen.
Wie können Sie damit bewusst umgehen?
Sorgen Sie für Transparenz und schreiben Sie Ihre Erwartungen auf. Stellen Sie Ihre eigenen Annahmen auch einmal in Frage oder führen Sie ein Gedankenexperiment durch: Übernehmen Sie die Perspektive einer anderen Person aus ihrem Team, z.B. die ihres Vorgesetzten, des neuen Kollegen, der schwangeren Kollegin, des Kollegen kurz vor der Rente …
Wie würden Sie urteilen, wenn Sie jemand anderes wären?
Vergewissern Sie sich, ob Sie tatsächlich reflektiert handeln und decken Sie dafür Ihre unbewussten Denkmuster auf.
Ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen, interpretieren wir Informationen häufig so, dass sie unsere Erwartungen erfüllen.
Informationen, die nicht mit unseren Erwartungen übereinstimmen, ignorieren wir hingegen.
Der Bestätigungs-Bias bezieht sich neben sozialen auch auf viele andere Situationen, z.B. Investmententscheidungen.
Investoren tendieren oftmals dazu, Informationen, die gegen den Erfolg ihrer Investition sprechen, zu übersehen.
Sorgen Sie für Transparenz und schreiben Sie Ihre Erwartungen auf. Stellen Sie Ihre eigenen Annahmen auch einmal in Frage oder führen Sie ein Gedankenexperiment durch: Übernehmen Sie die Perspektive einer anderen Person aus ihrem Team, z.B. die ihres Vorgesetzten, des neuen Kollegen, der schwangeren Kollegin, des Kollegen kurz vor der Rente …
Wie würden Sie urteilen, wenn Sie jemand anderes wären?
Vergewissern Sie sich, ob Sie tatsächlich reflektiert handeln und decken Sie dafür Ihre unbewussten Denkmuster auf.
… sollen Ihnen nun zeigen, wo Sie in der Arbeitswelt Unconscious Bias und seinen Auswirkungen begegnen und was Sie in solchen Situationen tun können.
Herr Ansens hat den Bewerber Herrn Konrad zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen.
Folgen Sie dem Gespräch …
... fragt Herr Ansens nach den Hobbys von Herrn Konrad.
Sie haben angegeben, dass Sie Fußball spielen. Sind Sie denn noch aktiv?
Derzeit mehr vor dem Fernseher als auf dem Platz. Gestern Abend habe ich da ja wieder einen richtigen Krimi erleben müssen.
Dann schlägt Ihr Herz auch für unseren Club? Ich sehe in Ihrem Lebenslauf, dass Sie aus der Region stammen – genau wie ich übrigens.
Tatsächlich? Ja, das ist ja ein schöner Zufall. Dann haben Sie gestern sicher auch unser Team gesehen?
Natürlich habe ich das. Spannend bis zur letzten Minute.
Apropos Team: Die Teamkompetenz ist ein wichtiges Kriterium für die ausgeschriebene Stelle. Wie steht es um Ihre Teamkompetenz?
Ich habe auch schon ab und zu im Team gearbeitet. Entscheidungen treffe ich allerdings lieber alleine. Denn lange Diskussionen im Kollegenkreis führen ja meistens zu nichts.
Ich danke Ihnen für das gute Gespräch. Sie hören von uns.
Ich freue mich.
... die Teamfähigkeit ein wichtiges Kriterium für die ausgeschriebene Position ist, bewertet Herr Ansens den Bewerber insgesamt sehr gut. Herr Konrad wird daraufhin eingestellt.
Klicken Sie auf die Bilder für Details.
Was ist passiert?
Wir bewerten Personen, die uns ähneln, positiver, denn wir fokussieren uns unbewusst auf diese Ähnlichkeit. Das …
Denn: Unterschiede können uns als Bedrohung erscheinen. Die mentale Abkürzung: Wir suchen aktiv den Fehler in unserem Gegenüber.
Wo ist dies noch relevant?
Den Ähnlichkeits-Bias gibt es auch in vielen anderen Dimensionen, wie z.B. beim Geschlecht oder der sozialen Herkunft.
Wie können Sie damit bewusst umgehen?
Um dem Ähnlichkeits-Bias vorzubeugen, gibt es einige erprobte Vermeidungsstrategien:
Wir bewerten Personen, die uns ähneln, positiver, denn wir fokussieren uns unbewusst auf diese Ähnlichkeit. Das …
Denn: Unterschiede können uns als Bedrohung erscheinen. Die mentale Abkürzung: Wir suchen aktiv den Fehler in unserem Gegenüber.
Den Ähnlichkeits-Bias gibt es auch in vielen anderen Dimensionen, wie z.B. beim Geschlecht oder der sozialen Herkunft.
Um dem Ähnlichkeits-Bias vorzubeugen, gibt es einige erprobte Vermeidungsstrategien:
… sollen Ihnen nun zeigen, wo Sie in der Arbeitswelt Unconscious Bias und seinen Auswirkungen begegnen und was Sie in solchen Situationen tun können.
In einem großen Krankenhaus ist das IT-Management veraltet und muss neu konzipiert werden. Ein Team wird damit beauftragt …
... ist die IT der Abteilung „Haustechnik“ zugeordnet, langfristig soll aber eine neue IT-Abteilung entstehen. Herr Diepgen und Frau Stokowski sollen dafür ein Konzept entwickeln.
Gut, dann sind wir uns ja über die gleichmäßige Verteilung und den Inhalt der Arbeitspakete einig.
... ist mit seinen Arbeitspaketen deutlich im Rückstand.
Ich habe eine Vielzahl anderer Aufgaben auf dem Tisch. Kannst Du noch was von mir übernehmen?
Ja sicher. Wo kann ich unterstützen?
... macht in der Folge zahlreiche Vorschläge, die das weitere Vorgehen und das Endergebnis entscheidend prägen.
Wir sollten uns neben der technischen Infrastruktur auch dem Change Management innerhalb der Klinik widmen.
Das ist eine sehr gute Idee. Übernehmen Sie das.
.... der Präsentation der Ergebnisse ist der Vorgesetzte begeistert.
Eine sehr gute Arbeit. Ich danke Ihnen beiden für das durchdachte Konzept.
Ihr Engagement hat uns beeindruckt. Ich habe Sie übrigens als Leiter für die neue Abteilung vorgeschlagen.
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Was ist passiert?
Ist bei einer Teamaufgabe unklar, wer wie viel zu deren Lösung beigetragen hat, wird häufig der Anteil der Männer über- und der der Frauen unterschätzt.
Dies gilt insbesondere, wenn es keine klaren Informationen zum Beitrag der Einzelpersonen gibt.
Wie können Sie damit bewusst umgehen?
Um dem Attributions-Bias vorzubeugen, gibt es einige erprobte Vermeidungsstrategien:
Ist bei einer Teamaufgabe unklar, wer wie viel zu deren Lösung beigetragen hat, wird häufig der Anteil der Männer über- und der der Frauen unterschätzt.
Dies gilt insbesondere, wenn es keine klaren Informationen zum Beitrag der Einzelpersonen gibt.
Um dem Attributions-Bias vorzubeugen, gibt es einige erprobte Vermeidungsstrategien:
Wir haben gesehen:
Unbewusste Denkmuster wirken sich auf sehr viele unserer alltäglichen Arbeitsentscheidungen aus. Folgen Sie noch drei Beispielen und sehen Sie selbst.
Die Situation:
Eine beliebte Fortbildung kann in diesem Jahr nur von einer Person aus dem Team besucht werden. Die Wahl fiel auf Frau Sanchez.
Diese Entscheidung wurde nicht weiter begründet.
Wie kann sich diese Entscheidung auf die übrigen Teammitglieder auswirken?
Klicken Sie die richtige Antwort an.
Sie strengen sich noch mehr an, um im nächsten Jahr die Fortbildung besuchen zu können.
Sie fühlen sich unfair behandelt und ihre Motivation sinkt.
Die Situation:
In einem Unternehmen mit 8 Ebenen sind die Geschlechter gleich verteilt (50:50). In jeder Beförderungsrunde verlassen auf allen Ebenen 15% der Mitarbeitenden das Unternehmen. Ihre Positionen werden mit den besten Nachwuchskräften aus der nächsten Ebene nachbesetzt.
Die Simulation:
Wir spielen die Beförderungen so lange durch, bis alle Mitarbeitenden aus der Ausgangssituation das Unternehmen verlassen haben. Ohne Bias erwarten wir am Ende ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis (50:50) auf allen Ebenen.
Der Bias:
Jetzt nehmen wir an, dass es einen geringfügigen Bias gibt. Auf einer Skala von 0 bis 100 werden Männer durchschnittlich mit 52 Punkten bewertet, Frauen mit 50 Punkten.
Was schätzen Sie: Wie hoch ist nun der Frauenanteil in der obersten Führungsebene am Ende der Simulation?
Entscheiden Sie und ziehen Sie den blauen Schieberegler.
Die Situation:
Der "Jennifer/John"-Effekt:
Zwei Gruppen von Professorinnen und Professoren wurden identische Bewerbungen (Lebensläufe) für eine Position als Laborleitung vorgelegt – mit einem kleinen Unterschied. Für eine Gruppe hieß die Bewerberin "Jennifer", für die andere Gruppe hieß der Bewerber "John".
Was meinen Sie: Wen bewerteten die Professorinnen und Professoren als kompetenter?
Klicken Sie die richtige Antwort an.
John ist kompetenter
Jennifer und John sind gleich kompetent
Jennifer ist kompetenter
1
Bereiten Sie sich auf Personalauswahl- und Bewertungsentscheidungen systematisch vor: Verwenden Sie z.B. vorab definierte Anforderungskriterien, Kompetenzmodelle oder strukturierte Interviewleitfäden.
2
Achten Sie bei der Zusammensetzung von Entscheidungsgremien auf Vielfalt und ziehen Sie bei wichtigen Entscheidungen andere Kolleginnen oder Kollegen hinzu.
3
Stellen Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen das Phänomen der Unconscious Biases vor und erläutern Sie, wann diese zu einem Problem werden können. Machen Sie alle Mitarbeitenden zu "Bias-Verantwortlichen".
Klicken Sie auf das Video zum Starten oder Pausieren.
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Mehr erfahren
Pohl, R. F. (2004).
Cognitive Illusions: A Handbook on Fallacies and Biases in Thinking, Judgement and Memory.
New York: Psychology Press.
Nickerson, R. (1998).
Confirmation Bias: A Ubiquitous Phenomenon in Many Guises.
Review of General Psychology, 2(2), S. 175.
Tversky, A., Kahneman, D. (1991).
Loss aversion in riskless choice: A reference-dependent model.
The quarterly journal of economics, 1039-1061.
Kanter Moss, R. (1977).
Men and Women of the Corporation.
New York.
Heilman, M. E., Haynes, M. C. (2005).
No Credit Where Credit Is Due: Attributional Rationalization of Women's Success in Male-Female Teams.
Journal of Applied Psychology, 90(5), S. 905-916.
Zunächst einmal: Decken Sie unbewusste Denkmuster durch bewusstes Reflektieren auf und denken Sie langsam.
Ähnlichkeits-Bias
Bestätigungs-Bias
Attributions-Bias
Cropanzo, R., Rupp, D. E. (2003).
An Overview of Organizational Justice: Implications for Work Motivation.
Motivation and Work Behavior, 7, S. 82-95.
Martell, R., Lane, D., Emrich, C., 1996.
Male-female Differences: A Computer Simulation.
American Psychologist, 51(2), S. 157-158.
Moss-Racusin, C. A., et al. (2012).
Science Faculty’s Subtle Gender Biases Favor Male Students.
Proceedings of the National Academy of Sciences, 109(41), S. 16474-16479.
Nickerson, R. (1998).
Confirmation Bias: A Ubiquitous Phenomenon in Many Guises.
Review of General Psychology, 2(2), S. 175.
Drucken Sie sich die Unconscious Bias-Checkliste aus und legen Sie sie griffbereit an einem Ort ab, an dem sie Ihnen vor den richtigen Situationen begegnet – vielleicht im Ordner für Ihr nächstes Interview? Oder in der Mappe für das nächste Teamgespräch?
Checkliste öffnenLernen Sie mehr über Unconscious Bias: Hier gelangen Sie zu vielen weiteren Quellen, wie z.B. den wissenschaftlichen Publikationen, die diesem Training zu Grunde liegen, Erfolgsbeispielen der Chef:innensache-Mitglieder und weiteren unbewussten Denkmustern, die in diesem Training keinen Platz gefunden haben.
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