Covid19-Pandemie: Beschäftigte fühlen sich weniger unterstützt
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Umfrage Covid19-Pandemie: Beschäftigte fühlen sich weniger unterstützt

Die vergangenen Monate der Covid19-Pandemie mit einem großen Fokus auf Remote Work hinterlassen Spuren bei den deutschen Beschäftigten. Nur noch 24,9 Prozent der deutschen Beschäftigten fühlen sich von ihrem beruflichen Umfeld in ihren Karriereplänen unterstützt. Vor allem Frauen nehmen weniger Unterstützung wahr: Nur noch 23,0 Prozent fühlen sich sehr stark oder eher stark unterstützt – ein Rückgang von knapp sieben Prozentpunkten im Vergleich zu den Zahlen aus dem September 2019.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Initiative Chef:innensache, für die vom 3. bis 17. November 2020 rund 5.000 Berufstätige und Studierende in Deutschland befragt worden sind. Seit Februar 2018 erkundet die Initiative Chef:innensache auf diesem Weg einmal im Halbjahr die Karriereambitionen der Deutschen.

Lust auf Führungsposition so niedrig wie noch nie

Gleichzeitig ist der Wunsch, im Laufe der beruflichen Karriere eine Führungsposition zu übernehmen, auch in der Covid19-Pandemie noch einmal zurückgegangen: Gerade einmal 30,6 Prozent der Beschäftigten geben an, diesen Wunsch zu hegen. Vor einem Jahr waren es noch 37,2 Prozent, im Februar 2020 35,0 Prozent.

Auch die Zuversichtlichkeit, im Laufe der Karriere eine oder eine weitere Führungsposition zu übernehmen, sinkt auf die Gesamtzahl betrachtet leicht: Waren es vor einem Jahr noch 40,5 Prozent der deutschen Beschäftigten, sind es heute nur noch 37,0 Prozent. Bei den Männern ist dabei ein größerer Rückgang zu verzeichnen: Die Zahl der Zuversichtlichen sank innerhalb eines Jahres von 46,1 auf 39,6 Prozent, bei den Frauen gab es mit 34,6 Prozent kaum Bewegung (Vorjahr 34,2 Prozent).

Flexibilisierung der Arbeit nimmt zu

Und das, obwohl sich in den Unternehmen durch die Covid19-Pandemie viel hinsichtlich der Flexibilisierung von Arbeit verändert hat. Sagten im Februar 2020 noch 46,2 Prozent der Männer und 41,9 Prozent der Frauen, dass ihr Arbeitgeber es gut möglich mache, zeitlich und räumlich flexibel zu arbeiten, stieg die Zustimmung jetzt leicht auf 48,7 Prozent der Männer und 43,2 Prozent der Frauen.

„Auch wenn in diesem Jahr durch flexible Arbeitsformen viel möglich geworden ist: Remote Work benötigt auch Remote Leadership! Gerade in unsicheren Zeiten muss der Wunsch nach einer wertschätzenden Unternehmenskultur, einem regelmäßigen Austausch und individueller Förderung besonders berücksichtigt werden“, erklärt Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn und Mitglied der Initiative Chef:innensache. „Hier kommt es nicht nur vorrangig auf Prozesse und Formate an, sondern vor allem auf Kommunikation auf Augenhöhe, Empathie sowie eine bedarfsorientierte Gestaltung der gesamten Arbeitswelt. Nur so kommen wir echter Chancengerechtigkeit näher“, ergänzt Seiler.

„Wir erleben gerade den Wandel in Echtzeit. Wie wir in den Unternehmen diesen Prozessen fair und digital gerecht werden können, welche Best Practices für Chancengerechtigkeit es schon jetzt gibt und wie wir gemeinsam voranschreiten, das wird die Initiative Chef:innensache nach draußen tragen“, ergänzt Julia Sperling, McKinsey-Partnerin und Koordinatorin der Initiative Chef:innensache.

Die Pressemitteilung können Sie sich hier herunterladen.