Josepha Kwaka und Anna Schlegel, Co-Trainerinnen bei Audi
Audi

Praxisbeispiel Mobile Learning für Auszubildende bei Audi: „Die Mädchen geben Vollgas“

Zwei junge Co-Trainerinnen bilden bei Audi technische Talente aus. Mit dem innovativen digitalen Ausbildungsformat„mobile learning“ unterstützen sie die Azubis dabei, ihre Ausbildung selbstständiger zu planen und Ausbildungsinhalte kreativ mitzugestalten. Ein Konzept, von dem alle Beteiligten profitieren.

„Die Chance, Co-Trainerin zu werden, habe ich sofort ergriffen“, sagt Josepha Kwaka, die seit Anfang 2018 angehende Fertigungsmechaniker:innen am Audi-Standort Ingolstadt betreut, „es ist einfach schön, die jungen Leute wachsen zu sehen und ihnen zur Seite zu stehen.“ Josepha selbst hatte ihre Ausbildung 2015 abgeschlossen und sammelte anschließend Berufserfahrung als Gruppensprecherin in der Produktion des Audi-Stammwerks. Wie es war, in einer vorwiegend männlichen Umgebung durchzustarten? „Ich habe immer viel Unterstützung bekommen“, so Josepha, „und bin jetzt auch gerne mal Vorbild für die Jüngeren“.

Von acht Trainer:innen für die Fertigungsmechaniker in Ingolstadt sind aktuell zwei weiblich. Der Fachkräfte-Nachwuchs des Automobilherstellers rückt weiter stetig nach: Momentan beträgt die Frauenquote bei den Auszubildenden 25,5 Prozent, die Zielquote bis zum Jahr 2021 liegt im gewerblich-technischen Bereich bei 30 Prozent.

Co-Trainerin Anna Schlegel, die im Werk Ingolstadt die künftigen Kfz-Mechatroniker:innen trainiert, bringt es auf den Punkt: „Die aktuelle Transformation fängt hier bei uns an.“ Dabei ziehen bei der Generation Z vor allem innovative, digitale Lernkonzepte wie das „mobile learning“, kurz m-learn, das die klassische Ausbildungszeit rund fünf Jahren ergänzt. Azubis können Lerninhalte selbst erstellen, Wissen online teilen und sich international vernetzen.

Bilanz der neuen Methode: Wer kreativ und mit Spaß lernt, speichert das selbst erarbeitete Wissen nachhaltiger ab. „Seit dem Start des m-learn hat sich viel zum Positiven verändert“, so die Einschätzung von Anna Schlegel, „unsere Azubis sind selbständiger geworden, können sich besser einschätzen und bei Bedarf jederzeit ortsunabhängig Wissen einholen“. Der Draht zu den Auszubildenden sei zudem noch enger geworden, so Schlegel. Per I-Pad fällt der Austausch eben leichter und Infos erreichen schneller ihre Empfänger. Virtuelle Kurse sind individuell abrufbar, zeigen komplexe technische Abläufe anschaulich und im eigenen Tempo. Nicht selten hätten die weiblichen Azubis die Nase vorn: „Wenn die Mädchen erst in Berührung mit Technikwelten kommen, sind sie meist sehr ambitioniert dabei. Sie sind besonders fokussiert und übernehmen schnell Verantwortung“, meint Anna Schlegel. Josepha Kwaka stimmt zu: „Die Mädchen geben Vollgas“.

Für beide Co-Trainerinnen ist der nächste Entwicklungsschritt ebenfalls schon in Sicht. Nach vollen drei Jahren in ihren jetzigen Funktionen geht es in Richtung Gruppenleiterin in der Produktion. Anna Schlegel ist startklar: „Ich bin bereit für die Prüfungen. Von mir aus kann es losgehen.“